Die durch Drehen oder Aufbauen hergestellte Töpferware ist in ihrer so entstandenen Form nicht stabil sondern empfindlich u.a. gegen Wasser, chemische Einflüsse und Erschütterungen. Daher wird das keramische Teil zunächst bis zur Gewichtkonstanz getrocknet. Dies geschieht durch Lagerung bei Raumtemperatur und anschließend bei Temperaturen zwischen 100 °C - 120 °C. Auch jetzt ist der Rohling immer noch leicht zerbrechlich und nimmt wieder Feuchte auf. Es folgt eine weitere Temperaturbehandlung, der sogenannte Brand, welcher abhängig ist von der gewählten Masse, Form und der Dicke (Scherbenstärke) des hergestellten Objektes. Erst nach dem Brand ist die Umwandlung des Rohlings in einen festen Körper vollzogen.
Das Töpferprodukt kann zum einen nur aus keramischen Masse bestehen, was als unglasierte Ware bezeichnet und nur einmal gebrannt wird.
Zur Erzielung von farbigen oder besonders beständigen Oberflächen wird das getrocknete Objekt mit einer Glasur versehen. Dieses glasierte Teil unterliegt in der Regel zwei Bränden: Schrühbrand und Glattbrand.
Schrühbrand:
In diesem ersten Brand werden aus dem getrockneten Formling Restfeuchte, kristallgebundenes Wasser sowie organische Bestandteile gelöst und verbrannt.. Hierdurch verfestigt sich der Rohling und verwandelt sich in einen stabileren Zustand, in einen Scherben. Die Endtemperatur und Ofenkurve wird so ausgewählt, dass durch die oben angesprochenen Reaktionen keine Schäden am Formling entstehen. In der Regel wird der erste Teil des Brandes mit geringen Aufheizraten betrieben, je nach Größe und Form des Teiles z.B. 60 °C bis 100 °C pro Stunde. Bei Erreichen von ca. 650 °C sind die Reaktionsprozesse abgeschlossen und die Aufheizgeschwindigkeit kann erhöht werden, z.B. auf 80°C – 120 °C/ h. Ist eine Endtemperatur von 920 – 950 °C erzielt, folgt eine Haltezeit , etwa 15 – 30 Minuten, um eine gleichmäßige Temperaturverteilung zu gewährleisten. Nach Abkühlung des Ofenaggregates werden die Keramiken bei Raumtemperatur entnommen.
Glattbrand:
Die nach dem Schrühbrand erhaltenen porösen Artikel werden vor dem zweiten Brand mit einer Glasur versehen. Diese kann z. B. mit einem Pinsel, mit einer Spritzpistole oder durch Tauchen aufgebracht werden. In dem Glatt- oder auch Glasurbrand genannten zweiten Brennprozess schmilzt die Glasur auf dem Scherben aus und bildet eine glasartige Oberfläche. Die Endtemperatur richtet sich daher nach der Glasur. Auch müssen Scherben und Glasur aufeinander angepasst sein, da es sonst zu Rissen oder Abplatzern kommen kann. Die Aufheizgeschwindigkeit bis zur gewünschten Endtemperatur liegt in der Regel etwas höher als beim Schrühbrand, ca. 80 °C bis 120 °C pro Stunde; die Haltezeit bei Endtemperatur beträgt ca. 30 Minuten. Nach Abkühlung kann dann das fertige Objekt aus dem Ofen genommen werden.