Neriage- gedreht oder Nerikomi-aufgebaut - Techniken in der Keramik

Der weitaus verbreitetere Begriff ist Neriage. Hierbei handelt es sich um eine Technik, bei der keramische Massen unterschiedlicher Farbe miteinander auf der Töpferscheibe verdreht werden. Es entstehen so nicht nur interessante Effekte, sondern diese Marmorierung ist sowohl im inneren – als auch im äußeren Bereich des Gefäßes oder Objektes gleich.

Hierfür wählt man eine möglichst helle Masse aus, die mit entsprechenden Massefarbkörpern eingefärbt wird. Diese werden dann im gewünschten Farbverlauf nebeneinander gelegt und auf der Drehscheibe verdreht.

Eine andere Möglichkeit ist, verschiedenfarbige Massen zu verwenden, die eine ähnliche Schamottierung, Trockenschwindung, Brennschwindung und WAK besitzen und diese Naturtöne miteinander zu verarbeiten. Goerg & Schneider hat Farben in schwarz/anthrazit, rot, gelb, lachs und weiß, die miteinander kombiniert werden können.  

Bei dem Begriff Nerikomi handelt es sich um eine Aufbautechnik, eine Mosaiktechnik für Porzellangefäße. Auch in diesem Fall sollte die Struktur innen und aussen gleichermaßen sichtbar sein. Porzellan ist schwer zu drehen und daher werden die mehrfarbigen Stränge zu Ornamenten verbunden oder zu Mustern gerollt, die dann, 90 ° zur Rollrichtung, in einzelne Elemente geschnitten werden. Bei der Nerikomi Technik werden diese Elemente dann auf einen nicht keramischen Untergrund gelegt (z.B. eine Gipsform) und aneinander garniert. Nach dem Trocknen werden die Oberflächen (innen und außen) mit Sandpapier und Stahlwolle poliert. So kommen die Farben und die Linien deutlicher zur Geltung.

Das ist deshalb gut möglich, weil die verschieden farbigen Massen aus der gleichen Basis (oft Porzellan, oder sehr helles Steinzeug) bestehen und somit nahezu gleiche Eigenschaften besitzen.

Diese Technik ist sehr zeitintensiv und langwierig. Das Ergebnis ist allerdings so erstaunlich, dass sich der Aufwand lohnt.

Probiert es aus!

Hier beispiele für diese Techniken:

Mit freundlicher Unterstützung von

Dorothee Wenz, www.dorothee-wenz.de